Mi. 22.05.2024
Einstimmiger 5‑Parteien-Beschluss für neuen Seenotstützpunkt
In ihrer Sitzung am 25. April beschlossen die Harder Gemeindevertreterinnen und ‑vertreter einstimmig den neuen Seenotstützpunkt am Industriehafen.
Die Marktgemeinde Hard identifiziert sich mit und ist stark geprägt von ihren offenen und frei zugänglichen Uferbereichen. Über 1.000 Bootsliegeplätze aller Größen sowie unzählige Wassersportlerinnen und ‑sportler beim Segeln, Windsurfen, Tauchen und StandUp-Paddeln bezeugen diese Charakteristik.
Konsequenterweise ist Hard daher auch der Standort der Wasserpolizei in Vorarlberg. Die gute Zusammenarbeit der Blaulichtorganisationen Wasserpolizei, Wasserrettung und Feuerwehr auch auf dem Wasser ist entscheidend für erfolgreiche Einsätze und ein möglichst sicheres Bodenseeufer. Eine Bündelung der Standorte von Wasserpolizei und Wasserrettung in unmittelbarer Nähe zur bereits bestehenden Feuerwehr („Fischereizentrum“) ist dabei sehr dienlich.
Jahrzehntelange Debatte nach drittem Anlauf positiv abgeschlossen
Entsprechende Überlegungen zu einem gemeinsamen „Seenotstützpunkt“ am Industriehafen sind daher bereits seit über 20 Jahren im Gange. Bereits 2006 unter Bgm. Hugo Rogginer und 2012 unter Bgm. Harald Köhlmeier wurden Voruntersuchungen und Studien durchgeführt, die aber nicht zu Lösungen geführt haben.
Das Thema wurde 2021 seitens des Landes Vorarlberg als Bauherr und der Wasserpolizei sowie Wasserrettung als betroffene Einsatzorganisationen unter Bgm. Martin Staudinger wieder aufgenommen, da sowohl der aktuelle Standort der Wasserpolizei im Dampferhafen, wie auch jener der Wasserrettung im Thaler-Areal weder zukunftsfit noch länger zumutbar sind. Beide Baulichkeiten befinden sich in ausgesprochen schlechtem baulichem Zustand, und weder Baulichkeiten noch Standorte werden dem Bedarf der beiden Blaulichtorganisationen noch gerecht, weshalb jedenfalls zeitnaher Handlungsbedarf besteht.
Beim neuen Anlauf für einen gemeinsamen Seenotstützpunkt wurde ein breiter Prozess angelegt, der viele Diskussionsrunden mit allen Parteien und der Bevölkerung beinhaltete, dafür aber auch zu einem Ergebnis geführt hat. „Solche Entscheidungen verdienen intensive und kontroverse Diskussionen, Abwägungen und breite Einbindung. Wie bei anderen, lange offenen Themen in Hard gelangen wir so aber schlussendlich auch zu gemeinsam getragenen Entscheidungen. Hierfür möchte ich mich bei allen konstruktiven Fraktionen herzlich bedanken“, erklärt Bgm. Martin Staudinger.
Gemeinsames Projekt von Land, Bundespolizei, Wasserrettung
Der neue Stützpunkt wird vom Land als Bauherr auf der Liegenschaft des Österreichischen Wassergutes errichtet. Die Marktgemeinde Hard wird beim Projekt als Standortgemeinde beziehungsweise als Behörde im nötigen Umwidmungsverfahren auftreten. Zur Fortführung des Prozesses seitens des Landes Vorarlberg in Form eines Architekturwettbewerbs, eines Umwidmungsansuchens und einer nachfolgenden Realisierung wurde in der Sitzung der Gemeindevertretung am 25. April von der Marktgemeinde Hard das Bekenntnis zum Standort Industriehafen für einen neuen Seenotstützpunkt gefasst.
Dampferhafen und Thaler-Areal werden frei für weitere Gemeindeentwicklung
Eine Entwicklung der gemeindeeigenen Liegenschaften Thaler-Areal sowie „Historische Schifffahrt Bodensee“ im Sinne der Öffentlichkeit bzw. Harder Bevölkerung ist für die Gemeinde darüber hinaus ebenfalls erst möglich, nachdem Standortentscheidungen und ‑lösungen hinsichtlich der Blaulichtorganisationen getroffen und umgesetzt wurden, sodass die Liegenschaften bestandsfrei werden.
Fachliche Standortempfehlung und Machbarkeitsstudie sprechen für Industriehafen
Nach einem entsprechenden Standortvergleich, einer Empfehlung des Gemeindeentwicklungsausschusses der Gemeinde Hard 2021, den Standort Industriehafen näher zu prüfen, und einer darauf aufbauenden Machbarkeitsstudie liegen die Ergebnisse seit Mitte 2023 vor: Seitens der Blaulichtorganisationen stellt sich der Standort im Industriehafen als die einsatztechnisch einzig sinnvolle Variante dar.
Aus Sicht des Landes Vorarlberg besticht der Standort auch hinsichtlich der Eignung des Baufelds. Nach einstimmiger Beschlussfassung durch die Harder Gemeindevertretung ist das Land Vorarlberg bereit, in eine vertiefte Planung zu gehen und den neuen Seenotstützpunkt am Industriehafen als Bauherr zu entwickeln.
Schneller beim Einsatzort rettet Menschenleben
Die Einsatzkräfte sehen den Standort Industriehafen als beste Möglichkeit an, kurze und verhältnismäßig risikoarme Zufahrtswege an Land und auf dem Wasser mit einer zukunftsfitten Infrastruktur (ausreichendes Platzangebot, Garagen und überdachte Liegeplätze) zu kombinieren und somit langfristig optimale Sicherheit auf dem See zu gewährleisten.
Nutzungskonflikte können an diesem Standort auf ein Minimum beschränkt werden. Die ausschlaggebenden Aspekte (einsatztechnische Eignung und Eignung als Baufeld) wurden von Vertreterinnen und Vertretern der Blaulichtorganisationen und des Landes Vorarlberg sowie der Abteilung Ortsentwicklung & Raumplanung der Marktgemeinde Hard intensiv geprüft.
Breite politische Diskussion, Information und Dialog mit der Bevölkerung
Nach umfassenden Diskussionen und der Vorstellung der wesentlichen Argumente durch die Blaulichtorganisationen konnte für die grundsätzliche Eignung sowie Notwendigkeit des Standorts Industriehafen für einen neuen Seenotstützpunkt zwischenzeitlich vergleichsweise breites politisches Verständnis hergestellt werden. Auch die Harder Bevölkerung wurde mittlerweile weitreichend informiert und angehört.
Landschafts- und naturverträgliche Umsetzung verankert
Nichtsdestotrotz stellt die Errichtung einen Eingriff in den als Naherholungsgebiet genutzten Industriehafen dar. Dass die Qualität des Industriehafens für die Freizeitnutzung eingeschränkt werden könnte, ist – neben großem Verständnis für den Bedarf – auch das vorrangigste Thema in der Bevölkerung. Den Blaulichtorganisationen ist es jedoch explizit kein Anliegen, Erholungssuchende aus dem Gebiet zu vertreiben. Deshalb ist für die Marktgemeinde Hard ein äußerst sensibler Umgang mit dem Planungsgebiet umso wichtiger, um eine möglichst optimale Koexistenz aller zukünftigen Nutzerinnen und Nutzer sicherzustellen. Eine Bebauung soll jedenfalls so unauffällig und naturverträglich wie möglich erfolgen. Diesbezüglich besteht für die Marktgemeinde Hard im weiteren Planungsverlauf sowohl die Möglichkeit, Auflagen für den Architekturwettbewerb zu formulieren, wie auch sich in die Jurierung der architektonischen Entwürfe einzubringen.
„Optimale Einsatzbedingungen für die Wasserpolizei und die Wasserrettung retten Menschenleben. Dass dafür alle Fraktionen auch bereit waren, die Abwägung der öffentlichen Sicherheit mit der in Hard wichtigen Erhaltung des Bodenseeufers zu treffen und hier eine gemeinsame Lösung zu beschließen, beweist die konstruktive Haltung unserer Mandatarinnen und Mandatare“, erklärt Bgm. Martin Staudinger abschließend.
Neueste Beiträge
Alle Beiträge
Neuer Postpartner ab 16. Jänner
Mit Cengiz und Bediha Saskin konnte ein neuer Postpartner für Hard gefunden werden.
Wichtigster Nachhaltigkeitspreis Österreichs für die Gemeinde Hard
Am 9. Dezember wurde in Wien der „Austrian SDG-Award“ verliehen. Die Gewinner setzen neue Maßstäbe für eine enkeltaugliche Zukunft. So auch die Gemeinde Hard mit ihrer Schule am See.
Grenzenloses Lesevergnügen
Ab Jänner ermöglicht die Marktgemeinde Hard allen Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahre einen kostenlosen Ausweis in der Bücherei am Dorfbach.
In ihrer Sitzung am 25. April beschlossen die Harder Gemeindevertreterinnen und ‑vertreter einstimmig den neuen Seenotstützpunkt am Industriehafen.
Die Marktgemeinde Hard identifiziert sich mit und ist stark geprägt von ihren offenen und frei zugänglichen Uferbereichen. Über 1.000 Bootsliegeplätze aller Größen sowie unzählige Wassersportlerinnen und ‑sportler beim Segeln, Windsurfen, Tauchen und StandUp-Paddeln bezeugen diese Charakteristik.
Konsequenterweise ist Hard daher auch der Standort der Wasserpolizei in Vorarlberg. Die gute Zusammenarbeit der Blaulichtorganisationen Wasserpolizei, Wasserrettung und Feuerwehr auch auf dem Wasser ist entscheidend für erfolgreiche Einsätze und ein möglichst sicheres Bodenseeufer. Eine Bündelung der Standorte von Wasserpolizei und Wasserrettung in unmittelbarer Nähe zur bereits bestehenden Feuerwehr („Fischereizentrum“) ist dabei sehr dienlich.
Jahrzehntelange Debatte nach drittem Anlauf positiv abgeschlossen
Entsprechende Überlegungen zu einem gemeinsamen „Seenotstützpunkt“ am Industriehafen sind daher bereits seit über 20 Jahren im Gange. Bereits 2006 unter Bgm. Hugo Rogginer und 2012 unter Bgm. Harald Köhlmeier wurden Voruntersuchungen und Studien durchgeführt, die aber nicht zu Lösungen geführt haben.
Das Thema wurde 2021 seitens des Landes Vorarlberg als Bauherr und der Wasserpolizei sowie Wasserrettung als betroffene Einsatzorganisationen unter Bgm. Martin Staudinger wieder aufgenommen, da sowohl der aktuelle Standort der Wasserpolizei im Dampferhafen, wie auch jener der Wasserrettung im Thaler-Areal weder zukunftsfit noch länger zumutbar sind. Beide Baulichkeiten befinden sich in ausgesprochen schlechtem baulichem Zustand, und weder Baulichkeiten noch Standorte werden dem Bedarf der beiden Blaulichtorganisationen noch gerecht, weshalb jedenfalls zeitnaher Handlungsbedarf besteht.
Beim neuen Anlauf für einen gemeinsamen Seenotstützpunkt wurde ein breiter Prozess angelegt, der viele Diskussionsrunden mit allen Parteien und der Bevölkerung beinhaltete, dafür aber auch zu einem Ergebnis geführt hat. „Solche Entscheidungen verdienen intensive und kontroverse Diskussionen, Abwägungen und breite Einbindung. Wie bei anderen, lange offenen Themen in Hard gelangen wir so aber schlussendlich auch zu gemeinsam getragenen Entscheidungen. Hierfür möchte ich mich bei allen konstruktiven Fraktionen herzlich bedanken“, erklärt Bgm. Martin Staudinger.
Gemeinsames Projekt von Land, Bundespolizei, Wasserrettung
Der neue Stützpunkt wird vom Land als Bauherr auf der Liegenschaft des Österreichischen Wassergutes errichtet. Die Marktgemeinde Hard wird beim Projekt als Standortgemeinde beziehungsweise als Behörde im nötigen Umwidmungsverfahren auftreten. Zur Fortführung des Prozesses seitens des Landes Vorarlberg in Form eines Architekturwettbewerbs, eines Umwidmungsansuchens und einer nachfolgenden Realisierung wurde in der Sitzung der Gemeindevertretung am 25. April von der Marktgemeinde Hard das Bekenntnis zum Standort Industriehafen für einen neuen Seenotstützpunkt gefasst.
Dampferhafen und Thaler-Areal werden frei für weitere Gemeindeentwicklung
Eine Entwicklung der gemeindeeigenen Liegenschaften Thaler-Areal sowie „Historische Schifffahrt Bodensee“ im Sinne der Öffentlichkeit bzw. Harder Bevölkerung ist für die Gemeinde darüber hinaus ebenfalls erst möglich, nachdem Standortentscheidungen und ‑lösungen hinsichtlich der Blaulichtorganisationen getroffen und umgesetzt wurden, sodass die Liegenschaften bestandsfrei werden.
Fachliche Standortempfehlung und Machbarkeitsstudie sprechen für Industriehafen
Nach einem entsprechenden Standortvergleich, einer Empfehlung des Gemeindeentwicklungsausschusses der Gemeinde Hard 2021, den Standort Industriehafen näher zu prüfen, und einer darauf aufbauenden Machbarkeitsstudie liegen die Ergebnisse seit Mitte 2023 vor: Seitens der Blaulichtorganisationen stellt sich der Standort im Industriehafen als die einsatztechnisch einzig sinnvolle Variante dar.
Aus Sicht des Landes Vorarlberg besticht der Standort auch hinsichtlich der Eignung des Baufelds. Nach einstimmiger Beschlussfassung durch die Harder Gemeindevertretung ist das Land Vorarlberg bereit, in eine vertiefte Planung zu gehen und den neuen Seenotstützpunkt am Industriehafen als Bauherr zu entwickeln.
Schneller beim Einsatzort rettet Menschenleben
Die Einsatzkräfte sehen den Standort Industriehafen als beste Möglichkeit an, kurze und verhältnismäßig risikoarme Zufahrtswege an Land und auf dem Wasser mit einer zukunftsfitten Infrastruktur (ausreichendes Platzangebot, Garagen und überdachte Liegeplätze) zu kombinieren und somit langfristig optimale Sicherheit auf dem See zu gewährleisten.
Nutzungskonflikte können an diesem Standort auf ein Minimum beschränkt werden. Die ausschlaggebenden Aspekte (einsatztechnische Eignung und Eignung als Baufeld) wurden von Vertreterinnen und Vertretern der Blaulichtorganisationen und des Landes Vorarlberg sowie der Abteilung Ortsentwicklung & Raumplanung der Marktgemeinde Hard intensiv geprüft.
Breite politische Diskussion, Information und Dialog mit der Bevölkerung
Nach umfassenden Diskussionen und der Vorstellung der wesentlichen Argumente durch die Blaulichtorganisationen konnte für die grundsätzliche Eignung sowie Notwendigkeit des Standorts Industriehafen für einen neuen Seenotstützpunkt zwischenzeitlich vergleichsweise breites politisches Verständnis hergestellt werden. Auch die Harder Bevölkerung wurde mittlerweile weitreichend informiert und angehört.
Landschafts- und naturverträgliche Umsetzung verankert
Nichtsdestotrotz stellt die Errichtung einen Eingriff in den als Naherholungsgebiet genutzten Industriehafen dar. Dass die Qualität des Industriehafens für die Freizeitnutzung eingeschränkt werden könnte, ist – neben großem Verständnis für den Bedarf – auch das vorrangigste Thema in der Bevölkerung. Den Blaulichtorganisationen ist es jedoch explizit kein Anliegen, Erholungssuchende aus dem Gebiet zu vertreiben. Deshalb ist für die Marktgemeinde Hard ein äußerst sensibler Umgang mit dem Planungsgebiet umso wichtiger, um eine möglichst optimale Koexistenz aller zukünftigen Nutzerinnen und Nutzer sicherzustellen. Eine Bebauung soll jedenfalls so unauffällig und naturverträglich wie möglich erfolgen. Diesbezüglich besteht für die Marktgemeinde Hard im weiteren Planungsverlauf sowohl die Möglichkeit, Auflagen für den Architekturwettbewerb zu formulieren, wie auch sich in die Jurierung der architektonischen Entwürfe einzubringen.
„Optimale Einsatzbedingungen für die Wasserpolizei und die Wasserrettung retten Menschenleben. Dass dafür alle Fraktionen auch bereit waren, die Abwägung der öffentlichen Sicherheit mit der in Hard wichtigen Erhaltung des Bodenseeufers zu treffen und hier eine gemeinsame Lösung zu beschließen, beweist die konstruktive Haltung unserer Mandatarinnen und Mandatare“, erklärt Bgm. Martin Staudinger abschließend.