Seit vielen Jahren wird in der Marktgemeinde Hard über einen neuen Standort der Wasserpolizei und Wasserrettung gesprochen.
Ein gemeinsamer, zukunftsfitter Stützpunkt für die Wasserpolizei und die Wasserrettung ist schon seit Jahrzehnten ein großer Wunsch der Blaulichtorganisationen und des Landes Vorarlberg. Vorhaben am Seeufer sind jedoch sehr behutsam anzugehen: Der Bodensee und der Zugang zum See ist ein sensibles Thema und stellt einen hohen Wert für die Harderinnen und Harder dar.
Nachdem Nutzungskonflikte an den aktuellen Standorten jedoch zunehmen und der bauliche Zustand der aktuellen Stützpunkte eine neuerliche Auseinandersetzung mit dem Thema Neubau erfordert, wurden verschiedene grundsätzlich denkbare Standorte seitens der Blaulichtorganisationen miteinander verglichen – mit einem klaren Ergebnis für den Industriehafen.
Darauf aufbauend wurde der Standort im Zuge einer Machbarkeitsstudie auf seine grundsätzliche Tauglichkeit geprüft. Nach Vorliegen erster positiver Ergebnisse sollen diese Erkenntnisse und Projektplanungen sowohl mit der Harder Politik als auch der Bevölkerung geteilt werden, um das Projekt bestenfalls auf ein breites Fundament an Verständnis und Unterstützung zu stellen. Auch Ideen aus der Bevölkerung, was bei einem nachfolgenden Architekturwettbewerb beachtet werden sollte, können zum jetzigen Zeitpunkt einfließen.
Geben Sie uns Ihr Feedback!
Wir sind an Ihrem Feedback zum Projekt Seenotstützpunkt interessiert!
Schreiben Sie uns bitte eine E‑Mail an: raumplanung@hard.at
Standortvergleich
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Machbarkeitsstudie
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Wie war der Dialogabend?
Wann & Wo: 4. Dezember, 19 bis 21 Uhr, Rathaus Hard
Besucher:innen: ca. 70 interessierte Personen
Auskunftspersonen:
- Standort: Norbert Gwehenberger (LPD Leiter Logistikabteilung), Daniel Plaichner (ÖWR Landesleiter Landesverband)
- Projektablauf: Martina Schönherr (Vorständin der Abteilung Inneres und Sicherheit (Ia) Land Vorarlberg), Karl Fenkart (Land Vorarlberg, Vermögensverwaltung / Hochbau und Gebäudewirtschaft, Leitung)
- Raumprogramm & Architektur: Bernhard Aigner (LPD, Landesverkehrsabteilung Wasserpolizei, Dienststellenleiter Hard), Philipp Dremmel (Abteilungsleiter ÖWR-Hard), Much Untertrifaller (Architekturbüro der Machbarkeitsstudie, Dietrich | Untertrifaller Architekten ZT GmbH)
- Natur: Sarah Degenhart (BH-Bregenz, Naturschutzfachstelle) und Markus Süss (LPD Logistikabteilung, Fachbereichsleiter Immobilien– und Objektmanagement, Versorgung)
- Gemeinde: Bürgermeister Martin Staudinger, Rosalie Schweninger (Ortsentwicklung & Raumplanung)
- Stimmungsbild: Martina Eisendle (Prozessbegleitung)
Prozessdesign, Moderation und Dokumentation: Martina Eisendle
Infoplakate am Dialogabend
Rückmeldungen am Dialogabend
Ja!
„Super! Sobald als möglich.” (eine Person, die bei der Wasserrettung ist)
„Super! Es kört da ussi” (ältere Dame)
„Gut! Bin positiv eingestellt zum Projekt!”
„Ich hoffe für alle die es betrifft, für die Wasserrettung und Seepolizei, dass es genauso umgesetzt wird.”
„Der Standort ist perfekt! Ich finde gut, dass alles in einer Hand ist. Es gehört zusammen. Es geht um Menschenleben!”
„Positiv. Weil die Expertise gut ist.”
„Sicherheit erhöhen: es würde mir ein sichereres Gefühl geben, wenn ich draußen mit dem Hund spazieren gehe.”
„Warum dauert es so lange?”
Ja, aber …
„Mir gefällt es nicht, habe aber auch keine Alternative. Ist halt notwendig.”
„Für mich ist der Standort nicht MITTIG. Der Rheindamm wäre viel geeigneter.”
„Mir wäre der Standort Rheindamm lieber.”
„Mich erstaunt, dass sich hier keine andere Gemeinde einbringt.”
„Ist es schon gesichert, dass es auf lange Sicht für die Bevölkerung zugänglich bleibt?”
Habe Bedenken, weil …
„Mir ist das Unberührte wichtig.”
„Der Standort wäre besser Richtung Rheindamm. Weil von Westen her geschützt und keine Boote dort sind.”
„Ist halt ein weiteres Gebäude am Ufer im unbebauten Bereich.”
Häufig gestellte Fragen und Antworten
Standortfrage generell
Welche Standorte wurden verglichen?
Es wurden vier Standorte verglichen. Von den vier Standorten setzte sich der Industriehafen klar gegen die Standorte bei der Historischen Schifffahrt, innerhalb des Auhafens und außerhalb des Auhafens durch. Nach welchen Kriterien verglichen wurde können Sie hier nachlesen: Standortvergleich
Warum nicht am Rheindamm?
Der Rheindamm bietet keine geschützte Anlegestelle – um hier einen Seenotstützpunkt mit entsprechenden Bootsliegeplätzen zu errichten, müsste eine geschützte Hafenanlage mittels Damm oder Spundwänden errichtet werden. Dies stellt einen großen Eingriff in die Natur dar und ist sehr kostenintensiv. Zudem ist die Zufahrt ausgesprochen ungünstig: Sie ist nicht nur sehr lang und von diversen anderen Nutzergruppen (Fußgänger:innen, Radfahrer:innen) genutzt, sondern zudem fast nur einspurig befahrbar. Zudem würden sich die Wege speziell für die Wasserrettung Hard verlängern. Einsätze im Strandbad oder Binnenbecken würden durch die langen Wege unnötig verzögert.
Wurden andere Gemeinden geprüft? Warum nicht in einer anderen Gemeinde?
Der Standort Hard ist einerseits historisch gewachsen. Die Wasserpolizei wurde Mitte der 90er-Jahre von Bregenz nach Hard verlegt. Aber auch bei neuerlicher Prüfung des gesamten österreichischen Bodenseeufers wurde aus strategischen Gründen Hard wiederum als favorisierter Standort identifiziert. Die Wege zu allen potentiellen Einsatzgebieten auf dem Wasser sind ähnlich kurz, und somit ist eine gleichmäßige Abdeckung des Einsatzgebiets gegeben.
Welche Alternativen gibt es außerhalb von Hard?
Aus oben genannten Gründen, gibt es aus Sicht der Blaulichtorganisationen keine nachhaltigen Alternativen zu Hard.
Wäre eine Dezentralisierung (mehrere, kleinere Einheiten verteilt am Bodenseeufer) nicht sinnvoller?
Die aktuelle Situation spiegelt die angedeutete Dezentralisierung wieder und eine vollkommene Bündelung aller Einsatzkräfte am See ist auch bei Errichtung eines Seenotstützpunkts am Industriehafen nicht angestrebt oder möglich. Die Wasserrettung wird auch in Zukunft für eine bestmögliche Gebietsabdeckung neben sechs anderen Abteilungen im Land eine Abteilung Hard sowie eine Abteilung Bregenz aufweisen. Genauso werden Feuerwehreinsatzboote sowohl in Fußach, Hard, als auch in Bregenz vor Anker liegen.
Ein Seenotstützpunkt in Hard würde jedoch durch die Bündelung der Wasserrettung Hard und der Wasserpolizei an einem Standort eine erhebliche Erleichterung im Einsatzfall bedeuten. So ermöglicht ein gemeinsamer Stützpunkt nicht nur beispielsweise gemischt ausrückende Teams, sondern auch die gemeinsame Einsatzleitung (mit der benachbarten Feuerwehr) vor Ort. Zudem stellen hochwertige Anlegestellen für die Einsatzboote mit entsprechenden einsatztechnisch notwendigen Nebenräumlichkeiten für die Wasserrettung sowie Wasserpolizei gute Einsatzbedingungen sicher.
Bleibt der Umschlagplatz Salzmann im Industriehafens?
Nein, der Umschlagplatz Salzmann würde voraussichtlich an die Rheinmündung verlagert werden.
Was passiert mit den Festspielen?
Der Umschlagplatz Salzmann und damit auch die Transporte für die Festspiele würden sich bei Realisierung des Seenotstützpunkts an die Rheinmündung verlagern.
Siedlungsentwicklung & Naturschutzfragen
Ist das Gebiet nicht Natura2000?
Der Industriehafen selbst ist nicht Teil des Natura-2000-Gebiets, kommt jedoch im Uferschutzgebiet des Bodensees zu liegen.
Das Natura2000 Gebiet soll natürliche Lebensräume und die darin lebenden, gefährdeten heimischen Pflanzen- und Tierarten schützen. Zum Zeitpunkt der Erlassung des Schutzgebiets wurde der Bereich des Industriehafens schon für die Kiesschifffahrt und als Hochwasserhafen für diese genutzt. Er stellte daher im Gegensatz zu den umliegenden Auwäldern bereits keinen hochwertigen Lebensraum für wildlebende Tier- und Pflanzenarten dar. Die Nutzung als Hochwasserhafen soll — neben einem möglichen Seenotstützpunkt — auch in Zukunft erhalten bleiben, weswegen auch eine Aufnahme ins Natura2000 Gebiet nicht zielführend wäre.
Ist die Errichtung des Seenotstützpunkts an diesem Standort aus Sicht des Naturschutzes vertretbar?
Die erste naturschutzfachliche Rückmeldung der Bezirkshauptmannschaft Bregenz fiel grundsätzlich positiv aus – unter gewissen Auflagen und unter Beachtung gewisser Aspekte, ist das Vorhaben vertretbar. Zu beachten ist beispielsweise ein möglichst geringer Flächenverbrauch entlang des Ufers sowie ein Mindestabstand von diesem. Bei der Planung ist auf eine verträgliche Materialisierung des Gebäudes zu achten. Beleuchtungen sind insektenfreundlich und streuungsarm auszuführen und versiegelte Flächen (Asphalt) möglichst gering zu halten.
Eine detaillierte Prüfung kann jedoch erst nach Vorliegen eines konkreten Projekts erfolgen. Aktuell liegt erst eine Machbarkeitsstudie vor, welche zeigt, dass das nötige Raumprogramm am Standort verwirklicht werden kann. Darauf aufbauend, soll in einem Architekturwettbewerb ein Entwurf erarbeitet werden, welcher dann nochmals konkret auf seine Verträglichkeit mit den Zielen des Naturschutzes geprüft wird.
Wie vertragen sich Glasflächen (in) der Fassade mit der „Einflugschneise“ der Vögel (Natura2000)?
Es wird entsprechende bauliche Auflagen hinsichtlich der Verglasungen geben, um dem Naturschutz gerecht zu werden. Beispielsweise sind große Glasflächen und Gebäudefassaden reflexionsarm auszuführen und es ist entweder sicherzustellen, dass durch Glasflächen keine dahinter liegenden Außenbereiche sichtbar sind (gegenüberliegende Glasfronten), oder ein entsprechender Vogelanprallschutz ist anzubringen (hochwirksam geprüfte Muster auf Glas).
(Wie) wird sichergestellt, dass der Seenotstützpunkt keinen „Türöffner“ für weitere Bebauung in dem Gebiet darstellt?
Das Gebiet des Industriehafens weist aktuell eine Widmung als Freifläche Freihaltegebiet (FF) auf. Diese Widmung erlaubt grundsätzlich keine Bebauung. Eine Umwidmung für weitere Bebauung kann nur mit Zustimmung der Gemeindevertretung sowie der Landesregierung stattfinden – dies stellt bereits eine Hürde dar und Umwidmungen von (FF) zu Baufläche sind heutzutage sehr schwer zu realisieren. Das Gebiet liegt allerdings zudem in der Blauzone des Landes Vorarlberg (Landesraumplan), wodurch eine Neuwidmung nur zu landwirtschaftlichen Zwecken in (FL) — hier nicht denkbar – oder in Freifläche-Sondergebiet zu Zwecken des Hochwasserschutzes möglich ist.
Als einziger weiterer Weg – welcher voraussichtlich für den Seenotstützpunkt zur Anwendung kommen würde – steht eine Ausnahmebewilligung vom Landesraumplan durch die Landesregierung zur Verfügung. Hierbei wird jedoch zuvor genau geprüft, ob das Bauvorhaben die Ziele des Landesraumplans sowie sonstige Raumplanungsziele nach § 2 des Raumplanungsgesetzes Vorarlberg nicht gefährdet und im Sinne der Standortgemeinde ist (näheres dazu: Raumplanungsgesetz Vorarlberg). Es ist daher als sehr unwahrscheinlich einzustufen, dass der Seenotstützpunkt zum Türöffner für ausufernde Widmungen oder weitere Bebauungen wird.
Kann der langfristige Erhalt der übrigen Fläche in seiner jetzigen Form mit dem Bund vereinbart werden?
Siehe obige Antwort
Inwieweit wird der „kürzlich“ renaturierte Bereich von dem Bauvorhaben tangiert?
Der vor einigen Jahren renaturierte Bereich wird durch das Bauvorhaben Seenotstützpunkt nur geringfügig tangiert. Am nordöstlichen Rand muss voraussichtlich etwas Fläche für die Zufahrtssituation und Parkierung im Einsatzfall herangezogen werden. Ansonsten bleibt der Bereich unberührt und soll weiterhin für Natur sowie Mensch zum Flanieren zur Verfügung stehen.
Erlebnis Industriehafen
(Wie) wird sichergestellt, dass der Standort für die Bevölkerung zugänglich bleibt?
Der vor einigen Jahren renaturierte Bereich wird durch das Bauvorhaben Seenotstützpunkt nur geringfügig tangiert. Ansonsten bleibt der Bereich unberührt und soll weiterhin für die Natur sowie den Menschen zum Flanieren zur Verfügung stehen. Da die Flächen auch als Freihaltegebiet gewidmet sind, ist keine andere Nutzung erlaubt.
Wird im Gebiet weiterhin keine Leinenpflicht für Hunde herrschen?
Aktuell ist die Einführung einer Leinenpflicht nicht vorgesehen.
Wird es weiterhin die Möglichkeit zum Ankern, Baden und als Nothafen für Private geben?
Grundsätzlich wird die Einfahrt in den Industriehafen weiterhin möglich sein. Die Einfahrtsschneise und Zufahrtswege für die Wasserpolizei und Wasserrettung müssen dabei freigehalten werden. Das Baden im Industriehafen ist grundsätzlich erlaubt. Auch in Zukunft ist es der Wasserpolizei und Wasserrettung kein Anliegen, dies zu unterbinden.
Wird die Fischerei am Molenkopf weiterhin möglich sein?
Fischerei ist grundsätzlich weiterhin uneingeschränkt möglich. Das Aus- und Einfahren der Boote der Blaulichtorganisationen muss allerdings — im Sinne eines guten Miteinanders — möglich sein.
Wird die Polizei am Industriehafen Kontrollen durchführen?
Dies ist grundsätzlich nicht geplant.
Bleibt der Industriehafen eine „Wohlfühloase“?
Am „hinteren“ Teil des Industriehafens, welcher heute zum Spazieren, Baden und Verweilen verwendet wird, soll sich nichts ändern. Die Änderungen betreffen einzig und allein das dargestellte Baufeld im südwestlichen Bereich, welches aktuell durch die Kiesschiffe der Firma Salzmann und die vorgelagerte Brachfläche gekennzeichnet ist.
Der Industriehafen ist eine der letzten „wilden“ Brachflächen – können auch unsere Enkel noch „unregulierte“ Flächen erleben?
Der Industriehafen muss auch bisher als Hochwasserhafen für die Kiesschifffahrt dienen – vollkommen „wild“ werden die Flächen daher auch in Zukunft nicht werden können. Der Eingriff in die Natur wird so gering wie möglich gehalten und sich nur auf das vorgegebene Baufeld beschränken. Entsprechende Ausgleichsmaßnahmen für die umliegenden Flächen können im Projekt mitgedacht werden.
Architektur des Bauwerks
Wird der Seenotstützpunkt so gebaut, wie auf den Plänen (Machbarkeitsstudie)?
Nein. Bei den vorliegenden Plänen handelt es sich nur um eine Machbarkeitsstudie – nicht um den architektonischen Entwurf! Die Machbarkeitsstudie zeigt nur auf, dass die benötigten Räumlichkeiten und sonstigen Funktionen auf dem Baufeld Platz finden – das heißt, dass der Ort grundsätzlich geeignet ist für eine Bebauung dieser Größe.
Nachdem das Projekt an diesem Standort politisch freigegeben ist, wird in einem nächsten Schritt ein Architekturwettbewerb stattfinden. Hierbei wird ein Entwurf erarbeitet und der Seenotstützpunkt bekommt ein architektonisches „Gesicht“. Erst danach ist klar, wie das neue Bauwerk aussehen wird.
Warum so ein hohes, großes Flugdach?
Das Flugdach stellt sicher, dass die Einsatzboote jederzeit einsatzbereit sind und einen gewissen Schutz vor Wind und Wetter haben. Damit können die Wartungskosten stark gesenkt werden und die Lebensdauer der Einsatzboote erhöht sich beträchtlich. Im Vergleich zu Lindau muss die Harder „V20“ circa alle 3 Jahre zur Wartung ausgewassert werden und ist für einige Tage nicht einsatzbereit, während das Lindauer Polizeiboot gleicher Bauart nach 11 Jahren das erste Mal für dieselbe Wartung ausgewassert werden musste.
Die Höhe des Flugdachs ist nötig, damit die Einsatzboote auch bei Hochwasser (+398.50 HQ 100 + Wellenschlag) darunter Platz finden. Ein bewegliches Flugdach ist technisch nur mit unverhältnismäßigem Aufwand und hohen Kosten zu realisieren und in der Instandhaltung problematisch.
Warum drei Geschoße?
Grundsätzlich ist nur das benötigte Raumprogramm in Raumanzahl, deren Nutzungen und Quadratmetern vorgegeben. Die Nutzflächen wurden dabei von den Nutzergruppen bereits auf das absolute Mindestmaß reduziert – eine weitere Reduktion ist nicht möglich. Es ist theoretisch jedoch möglich, dieses gesamtheitlich erdgeschoßig oder mit einigen Obergeschoßen zu realisieren. Die Darstellung in der Machbarkeitsstudie in Form von drei Geschoßen (EG+2) stellt den Kompromiss zwischen möglichst geringem Verbrauch von Grundfläche und der Höhe des Bauwerks dar. Sofern weniger Geschoße realisiert werden, muss mehr Grundfläche in Anspruch genommen werden, was hinsichtlich der Naturverträglichkeit nicht wünschenswert wäre.
Braucht es so viele Parkplätze?
Bei normalem Dienstbetrieb beider Organisationen (Wasserrettung und Wasserpolizei) werden ca. 8 Parkplätze benötigt. Im Einsatzfall ist der Bedarf kurzfristig wesentlich höher.
Werden bei der Planung Kriterien der Nachhaltigkeit berücksichtigt?
Das Land Vorarlberg ist verpflichtet, einen Architekturwettbewerb durchzuführen. Beim Hochbau des Landes Vorarlberg sind Nachhaltigkeitskriterien generell verankert. Zudem kann die Marktgemeinde Hard gewisse Auflagen erteilen, sowie durch Teilnahme an der Jury Entwürfe mit Nachhaltigkeitsaspekten präferieren.
Verfahren / Ablauf
Welche Rolle spielt die Marktgemeinde Hard im weiteren Projektablauf?
Bauherr des neuen Seenotstützpunkt wäre das Land Vorarlberg. Grundeigentümer ist die Republik Österreich – Öffentliches Wassergut. Die Marktgemeinde Hard nimmt als Standortgemeinde formal höchstens die Rolle der Behörde im Umwidmungs- bzw. Bauverfahren ein. Natürlich möchten der Projektbetreiber Land Vorarlberg sowie die Blaulichtorganisationen allerdings Einigkeit mit der Standortgemeinde sowie deren Bevölkerung über das Projekt herstellen.
Wie hoch sind die Kosten für die MG Hard?
Der Projektbetreiber und Bauherr ist das Land Vorarlberg, welches auch die Kosten trägt. Auf die Marktgemeinde Hard entfallen aller Voraussicht nach keine Kosten.
Wer zahlt die Folgekosten (Erschließung, Strom und Wasser)?
Alle Kosten im Zusammenhang mit dem Bau (Erschließung etc.) trägt der Bauherr. Folgekosten wie Strom, Wasser und dergleichen werden unter den zukünftigen Nutzern bzw. Mietern aufgeteilt.
Wer trägt die Kosten anteilsmäßig für die Wasserrettung?
Die Kosten der Errichtung trägt das Land Vorarlberg. Die Blaulichtorganisationen mieten sich im Anschluss nur ein.
Seit vielen Jahren wird in der Marktgemeinde Hard über einen neuen Standort der Wasserpolizei und Wasserrettung gesprochen.
Ein gemeinsamer, zukunftsfitter Stützpunkt für die Wasserpolizei und die Wasserrettung ist schon seit Jahrzehnten ein großer Wunsch der Blaulichtorganisationen und des Landes Vorarlberg. Vorhaben am Seeufer sind jedoch sehr behutsam anzugehen: Der Bodensee und der Zugang zum See ist ein sensibles Thema und stellt einen hohen Wert für die Harderinnen und Harder dar.
Nachdem Nutzungskonflikte an den aktuellen Standorten jedoch zunehmen und der bauliche Zustand der aktuellen Stützpunkte eine neuerliche Auseinandersetzung mit dem Thema Neubau erfordert, wurden verschiedene grundsätzlich denkbare Standorte seitens der Blaulichtorganisationen miteinander verglichen – mit einem klaren Ergebnis für den Industriehafen.
Darauf aufbauend wurde der Standort im Zuge einer Machbarkeitsstudie auf seine grundsätzliche Tauglichkeit geprüft. Nach Vorliegen erster positiver Ergebnisse sollen diese Erkenntnisse und Projektplanungen sowohl mit der Harder Politik als auch der Bevölkerung geteilt werden, um das Projekt bestenfalls auf ein breites Fundament an Verständnis und Unterstützung zu stellen. Auch Ideen aus der Bevölkerung, was bei einem nachfolgenden Architekturwettbewerb beachtet werden sollte, können zum jetzigen Zeitpunkt einfließen.
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Wir sind an Ihrem Feedback zum Projekt Seenotstützpunkt interessiert!
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Standortvergleich
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Machbarkeitsstudie
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Wie war der Dialogabend?
Wann & Wo: 4. Dezember, 19 bis 21 Uhr, Rathaus Hard
Besucher:innen: ca. 70 interessierte Personen
Auskunftspersonen:
- Standort: Norbert Gwehenberger (LPD Leiter Logistikabteilung), Daniel Plaichner (ÖWR Landesleiter Landesverband)
- Projektablauf: Martina Schönherr (Vorständin der Abteilung Inneres und Sicherheit (Ia) Land Vorarlberg), Karl Fenkart (Land Vorarlberg, Vermögensverwaltung / Hochbau und Gebäudewirtschaft, Leitung)
- Raumprogramm & Architektur: Bernhard Aigner (LPD, Landesverkehrsabteilung Wasserpolizei, Dienststellenleiter Hard), Philipp Dremmel (Abteilungsleiter ÖWR-Hard), Much Untertrifaller (Architekturbüro der Machbarkeitsstudie, Dietrich | Untertrifaller Architekten ZT GmbH)
- Natur: Sarah Degenhart (BH-Bregenz, Naturschutzfachstelle) und Markus Süss (LPD Logistikabteilung, Fachbereichsleiter Immobilien– und Objektmanagement, Versorgung)
- Gemeinde: Bürgermeister Martin Staudinger, Rosalie Schweninger (Ortsentwicklung & Raumplanung)
- Stimmungsbild: Martina Eisendle (Prozessbegleitung)
Prozessdesign, Moderation und Dokumentation: Martina Eisendle
Infoplakate am Dialogabend
Rückmeldungen am Dialogabend
Ja!
„Super! Sobald als möglich.” (eine Person, die bei der Wasserrettung ist)
„Super! Es kört da ussi” (ältere Dame)
„Gut! Bin positiv eingestellt zum Projekt!”
„Ich hoffe für alle die es betrifft, für die Wasserrettung und Seepolizei, dass es genauso umgesetzt wird.”
„Der Standort ist perfekt! Ich finde gut, dass alles in einer Hand ist. Es gehört zusammen. Es geht um Menschenleben!”
„Positiv. Weil die Expertise gut ist.”
„Sicherheit erhöhen: es würde mir ein sichereres Gefühl geben, wenn ich draußen mit dem Hund spazieren gehe.”
„Warum dauert es so lange?”
Ja, aber …
„Mir gefällt es nicht, habe aber auch keine Alternative. Ist halt notwendig.”
„Für mich ist der Standort nicht MITTIG. Der Rheindamm wäre viel geeigneter.”
„Mir wäre der Standort Rheindamm lieber.”
„Mich erstaunt, dass sich hier keine andere Gemeinde einbringt.”
„Ist es schon gesichert, dass es auf lange Sicht für die Bevölkerung zugänglich bleibt?”
Habe Bedenken, weil …
„Mir ist das Unberührte wichtig.”
„Der Standort wäre besser Richtung Rheindamm. Weil von Westen her geschützt und keine Boote dort sind.”
„Ist halt ein weiteres Gebäude am Ufer im unbebauten Bereich.”
Häufig gestellte Fragen und Antworten
Standortfrage generell
Welche Standorte wurden verglichen?
Es wurden vier Standorte verglichen. Von den vier Standorten setzte sich der Industriehafen klar gegen die Standorte bei der Historischen Schifffahrt, innerhalb des Auhafens und außerhalb des Auhafens durch. Nach welchen Kriterien verglichen wurde können Sie hier nachlesen: Standortvergleich
Warum nicht am Rheindamm?
Der Rheindamm bietet keine geschützte Anlegestelle – um hier einen Seenotstützpunkt mit entsprechenden Bootsliegeplätzen zu errichten, müsste eine geschützte Hafenanlage mittels Damm oder Spundwänden errichtet werden. Dies stellt einen großen Eingriff in die Natur dar und ist sehr kostenintensiv. Zudem ist die Zufahrt ausgesprochen ungünstig: Sie ist nicht nur sehr lang und von diversen anderen Nutzergruppen (Fußgänger:innen, Radfahrer:innen) genutzt, sondern zudem fast nur einspurig befahrbar. Zudem würden sich die Wege speziell für die Wasserrettung Hard verlängern. Einsätze im Strandbad oder Binnenbecken würden durch die langen Wege unnötig verzögert.
Wurden andere Gemeinden geprüft? Warum nicht in einer anderen Gemeinde?
Der Standort Hard ist einerseits historisch gewachsen. Die Wasserpolizei wurde Mitte der 90er-Jahre von Bregenz nach Hard verlegt. Aber auch bei neuerlicher Prüfung des gesamten österreichischen Bodenseeufers wurde aus strategischen Gründen Hard wiederum als favorisierter Standort identifiziert. Die Wege zu allen potentiellen Einsatzgebieten auf dem Wasser sind ähnlich kurz, und somit ist eine gleichmäßige Abdeckung des Einsatzgebiets gegeben.
Welche Alternativen gibt es außerhalb von Hard?
Aus oben genannten Gründen, gibt es aus Sicht der Blaulichtorganisationen keine nachhaltigen Alternativen zu Hard.
Wäre eine Dezentralisierung (mehrere, kleinere Einheiten verteilt am Bodenseeufer) nicht sinnvoller?
Die aktuelle Situation spiegelt die angedeutete Dezentralisierung wieder und eine vollkommene Bündelung aller Einsatzkräfte am See ist auch bei Errichtung eines Seenotstützpunkts am Industriehafen nicht angestrebt oder möglich. Die Wasserrettung wird auch in Zukunft für eine bestmögliche Gebietsabdeckung neben sechs anderen Abteilungen im Land eine Abteilung Hard sowie eine Abteilung Bregenz aufweisen. Genauso werden Feuerwehreinsatzboote sowohl in Fußach, Hard, als auch in Bregenz vor Anker liegen.
Ein Seenotstützpunkt in Hard würde jedoch durch die Bündelung der Wasserrettung Hard und der Wasserpolizei an einem Standort eine erhebliche Erleichterung im Einsatzfall bedeuten. So ermöglicht ein gemeinsamer Stützpunkt nicht nur beispielsweise gemischt ausrückende Teams, sondern auch die gemeinsame Einsatzleitung (mit der benachbarten Feuerwehr) vor Ort. Zudem stellen hochwertige Anlegestellen für die Einsatzboote mit entsprechenden einsatztechnisch notwendigen Nebenräumlichkeiten für die Wasserrettung sowie Wasserpolizei gute Einsatzbedingungen sicher.
Bleibt der Umschlagplatz Salzmann im Industriehafens?
Nein, der Umschlagplatz Salzmann würde voraussichtlich an die Rheinmündung verlagert werden.
Was passiert mit den Festspielen?
Der Umschlagplatz Salzmann und damit auch die Transporte für die Festspiele würden sich bei Realisierung des Seenotstützpunkts an die Rheinmündung verlagern.
Siedlungsentwicklung & Naturschutzfragen
Ist das Gebiet nicht Natura2000?
Der Industriehafen selbst ist nicht Teil des Natura-2000-Gebiets, kommt jedoch im Uferschutzgebiet des Bodensees zu liegen.
Das Natura2000 Gebiet soll natürliche Lebensräume und die darin lebenden, gefährdeten heimischen Pflanzen- und Tierarten schützen. Zum Zeitpunkt der Erlassung des Schutzgebiets wurde der Bereich des Industriehafens schon für die Kiesschifffahrt und als Hochwasserhafen für diese genutzt. Er stellte daher im Gegensatz zu den umliegenden Auwäldern bereits keinen hochwertigen Lebensraum für wildlebende Tier- und Pflanzenarten dar. Die Nutzung als Hochwasserhafen soll — neben einem möglichen Seenotstützpunkt — auch in Zukunft erhalten bleiben, weswegen auch eine Aufnahme ins Natura2000 Gebiet nicht zielführend wäre.
Ist die Errichtung des Seenotstützpunkts an diesem Standort aus Sicht des Naturschutzes vertretbar?
Die erste naturschutzfachliche Rückmeldung der Bezirkshauptmannschaft Bregenz fiel grundsätzlich positiv aus – unter gewissen Auflagen und unter Beachtung gewisser Aspekte, ist das Vorhaben vertretbar. Zu beachten ist beispielsweise ein möglichst geringer Flächenverbrauch entlang des Ufers sowie ein Mindestabstand von diesem. Bei der Planung ist auf eine verträgliche Materialisierung des Gebäudes zu achten. Beleuchtungen sind insektenfreundlich und streuungsarm auszuführen und versiegelte Flächen (Asphalt) möglichst gering zu halten.
Eine detaillierte Prüfung kann jedoch erst nach Vorliegen eines konkreten Projekts erfolgen. Aktuell liegt erst eine Machbarkeitsstudie vor, welche zeigt, dass das nötige Raumprogramm am Standort verwirklicht werden kann. Darauf aufbauend, soll in einem Architekturwettbewerb ein Entwurf erarbeitet werden, welcher dann nochmals konkret auf seine Verträglichkeit mit den Zielen des Naturschutzes geprüft wird.
Wie vertragen sich Glasflächen (in) der Fassade mit der „Einflugschneise“ der Vögel (Natura2000)?
Es wird entsprechende bauliche Auflagen hinsichtlich der Verglasungen geben, um dem Naturschutz gerecht zu werden. Beispielsweise sind große Glasflächen und Gebäudefassaden reflexionsarm auszuführen und es ist entweder sicherzustellen, dass durch Glasflächen keine dahinter liegenden Außenbereiche sichtbar sind (gegenüberliegende Glasfronten), oder ein entsprechender Vogelanprallschutz ist anzubringen (hochwirksam geprüfte Muster auf Glas).
(Wie) wird sichergestellt, dass der Seenotstützpunkt keinen „Türöffner“ für weitere Bebauung in dem Gebiet darstellt?
Das Gebiet des Industriehafens weist aktuell eine Widmung als Freifläche Freihaltegebiet (FF) auf. Diese Widmung erlaubt grundsätzlich keine Bebauung. Eine Umwidmung für weitere Bebauung kann nur mit Zustimmung der Gemeindevertretung sowie der Landesregierung stattfinden – dies stellt bereits eine Hürde dar und Umwidmungen von (FF) zu Baufläche sind heutzutage sehr schwer zu realisieren. Das Gebiet liegt allerdings zudem in der Blauzone des Landes Vorarlberg (Landesraumplan), wodurch eine Neuwidmung nur zu landwirtschaftlichen Zwecken in (FL) — hier nicht denkbar – oder in Freifläche-Sondergebiet zu Zwecken des Hochwasserschutzes möglich ist.
Als einziger weiterer Weg – welcher voraussichtlich für den Seenotstützpunkt zur Anwendung kommen würde – steht eine Ausnahmebewilligung vom Landesraumplan durch die Landesregierung zur Verfügung. Hierbei wird jedoch zuvor genau geprüft, ob das Bauvorhaben die Ziele des Landesraumplans sowie sonstige Raumplanungsziele nach § 2 des Raumplanungsgesetzes Vorarlberg nicht gefährdet und im Sinne der Standortgemeinde ist (näheres dazu: Raumplanungsgesetz Vorarlberg). Es ist daher als sehr unwahrscheinlich einzustufen, dass der Seenotstützpunkt zum Türöffner für ausufernde Widmungen oder weitere Bebauungen wird.
Kann der langfristige Erhalt der übrigen Fläche in seiner jetzigen Form mit dem Bund vereinbart werden?
Siehe obige Antwort
Inwieweit wird der „kürzlich“ renaturierte Bereich von dem Bauvorhaben tangiert?
Der vor einigen Jahren renaturierte Bereich wird durch das Bauvorhaben Seenotstützpunkt nur geringfügig tangiert. Am nordöstlichen Rand muss voraussichtlich etwas Fläche für die Zufahrtssituation und Parkierung im Einsatzfall herangezogen werden. Ansonsten bleibt der Bereich unberührt und soll weiterhin für Natur sowie Mensch zum Flanieren zur Verfügung stehen.
Erlebnis Industriehafen
(Wie) wird sichergestellt, dass der Standort für die Bevölkerung zugänglich bleibt?
Der vor einigen Jahren renaturierte Bereich wird durch das Bauvorhaben Seenotstützpunkt nur geringfügig tangiert. Ansonsten bleibt der Bereich unberührt und soll weiterhin für die Natur sowie den Menschen zum Flanieren zur Verfügung stehen. Da die Flächen auch als Freihaltegebiet gewidmet sind, ist keine andere Nutzung erlaubt.
Wird im Gebiet weiterhin keine Leinenpflicht für Hunde herrschen?
Aktuell ist die Einführung einer Leinenpflicht nicht vorgesehen.
Wird es weiterhin die Möglichkeit zum Ankern, Baden und als Nothafen für Private geben?
Grundsätzlich wird die Einfahrt in den Industriehafen weiterhin möglich sein. Die Einfahrtsschneise und Zufahrtswege für die Wasserpolizei und Wasserrettung müssen dabei freigehalten werden. Das Baden im Industriehafen ist grundsätzlich erlaubt. Auch in Zukunft ist es der Wasserpolizei und Wasserrettung kein Anliegen, dies zu unterbinden.
Wird die Fischerei am Molenkopf weiterhin möglich sein?
Fischerei ist grundsätzlich weiterhin uneingeschränkt möglich. Das Aus- und Einfahren der Boote der Blaulichtorganisationen muss allerdings — im Sinne eines guten Miteinanders — möglich sein.
Wird die Polizei am Industriehafen Kontrollen durchführen?
Dies ist grundsätzlich nicht geplant.
Bleibt der Industriehafen eine „Wohlfühloase“?
Am „hinteren“ Teil des Industriehafens, welcher heute zum Spazieren, Baden und Verweilen verwendet wird, soll sich nichts ändern. Die Änderungen betreffen einzig und allein das dargestellte Baufeld im südwestlichen Bereich, welches aktuell durch die Kiesschiffe der Firma Salzmann und die vorgelagerte Brachfläche gekennzeichnet ist.
Der Industriehafen ist eine der letzten „wilden“ Brachflächen – können auch unsere Enkel noch „unregulierte“ Flächen erleben?
Der Industriehafen muss auch bisher als Hochwasserhafen für die Kiesschifffahrt dienen – vollkommen „wild“ werden die Flächen daher auch in Zukunft nicht werden können. Der Eingriff in die Natur wird so gering wie möglich gehalten und sich nur auf das vorgegebene Baufeld beschränken. Entsprechende Ausgleichsmaßnahmen für die umliegenden Flächen können im Projekt mitgedacht werden.
Architektur des Bauwerks
Wird der Seenotstützpunkt so gebaut, wie auf den Plänen (Machbarkeitsstudie)?
Nein. Bei den vorliegenden Plänen handelt es sich nur um eine Machbarkeitsstudie – nicht um den architektonischen Entwurf! Die Machbarkeitsstudie zeigt nur auf, dass die benötigten Räumlichkeiten und sonstigen Funktionen auf dem Baufeld Platz finden – das heißt, dass der Ort grundsätzlich geeignet ist für eine Bebauung dieser Größe.
Nachdem das Projekt an diesem Standort politisch freigegeben ist, wird in einem nächsten Schritt ein Architekturwettbewerb stattfinden. Hierbei wird ein Entwurf erarbeitet und der Seenotstützpunkt bekommt ein architektonisches „Gesicht“. Erst danach ist klar, wie das neue Bauwerk aussehen wird.
Warum so ein hohes, großes Flugdach?
Das Flugdach stellt sicher, dass die Einsatzboote jederzeit einsatzbereit sind und einen gewissen Schutz vor Wind und Wetter haben. Damit können die Wartungskosten stark gesenkt werden und die Lebensdauer der Einsatzboote erhöht sich beträchtlich. Im Vergleich zu Lindau muss die Harder „V20“ circa alle 3 Jahre zur Wartung ausgewassert werden und ist für einige Tage nicht einsatzbereit, während das Lindauer Polizeiboot gleicher Bauart nach 11 Jahren das erste Mal für dieselbe Wartung ausgewassert werden musste.
Die Höhe des Flugdachs ist nötig, damit die Einsatzboote auch bei Hochwasser (+398.50 HQ 100 + Wellenschlag) darunter Platz finden. Ein bewegliches Flugdach ist technisch nur mit unverhältnismäßigem Aufwand und hohen Kosten zu realisieren und in der Instandhaltung problematisch.
Warum drei Geschoße?
Grundsätzlich ist nur das benötigte Raumprogramm in Raumanzahl, deren Nutzungen und Quadratmetern vorgegeben. Die Nutzflächen wurden dabei von den Nutzergruppen bereits auf das absolute Mindestmaß reduziert – eine weitere Reduktion ist nicht möglich. Es ist theoretisch jedoch möglich, dieses gesamtheitlich erdgeschoßig oder mit einigen Obergeschoßen zu realisieren. Die Darstellung in der Machbarkeitsstudie in Form von drei Geschoßen (EG+2) stellt den Kompromiss zwischen möglichst geringem Verbrauch von Grundfläche und der Höhe des Bauwerks dar. Sofern weniger Geschoße realisiert werden, muss mehr Grundfläche in Anspruch genommen werden, was hinsichtlich der Naturverträglichkeit nicht wünschenswert wäre.
Braucht es so viele Parkplätze?
Bei normalem Dienstbetrieb beider Organisationen (Wasserrettung und Wasserpolizei) werden ca. 8 Parkplätze benötigt. Im Einsatzfall ist der Bedarf kurzfristig wesentlich höher.
Werden bei der Planung Kriterien der Nachhaltigkeit berücksichtigt?
Das Land Vorarlberg ist verpflichtet, einen Architekturwettbewerb durchzuführen. Beim Hochbau des Landes Vorarlberg sind Nachhaltigkeitskriterien generell verankert. Zudem kann die Marktgemeinde Hard gewisse Auflagen erteilen, sowie durch Teilnahme an der Jury Entwürfe mit Nachhaltigkeitsaspekten präferieren.
Verfahren / Ablauf
Welche Rolle spielt die Marktgemeinde Hard im weiteren Projektablauf?
Bauherr des neuen Seenotstützpunkt wäre das Land Vorarlberg. Grundeigentümer ist die Republik Österreich – Öffentliches Wassergut. Die Marktgemeinde Hard nimmt als Standortgemeinde formal höchstens die Rolle der Behörde im Umwidmungs- bzw. Bauverfahren ein. Natürlich möchten der Projektbetreiber Land Vorarlberg sowie die Blaulichtorganisationen allerdings Einigkeit mit der Standortgemeinde sowie deren Bevölkerung über das Projekt herstellen.
Wie hoch sind die Kosten für die MG Hard?
Der Projektbetreiber und Bauherr ist das Land Vorarlberg, welches auch die Kosten trägt. Auf die Marktgemeinde Hard entfallen aller Voraussicht nach keine Kosten.
Wer zahlt die Folgekosten (Erschließung, Strom und Wasser)?
Alle Kosten im Zusammenhang mit dem Bau (Erschließung etc.) trägt der Bauherr. Folgekosten wie Strom, Wasser und dergleichen werden unter den zukünftigen Nutzern bzw. Mietern aufgeteilt.
Wer trägt die Kosten anteilsmäßig für die Wasserrettung?
Die Kosten der Errichtung trägt das Land Vorarlberg. Die Blaulichtorganisationen mieten sich im Anschluss nur ein.