Das Gemeindearchiv Hard sammelt, organisiert, bewahrt und macht Dokumente und Aufzeichnungen der Gemeinde öffentlich zugänglich. Es bewahrt das kulturelle Erbe und die Geschichte von Hard, indem es beispielsweise Protokolle von Gemeinderatssitzungen, Personenstandsregister, Grundbücher, Bauakten, Fotografien und Zeitungsartikel sammelt. Das Gemeindearchiv ermöglicht historische Forschung und die Erforschung der eigenen Familiengeschichte. Es kann auch Kunstwerke und andere kulturelle Gegenstände verwalten und ausstellen. Das Gemeindearchiv berät bei Fragen zum Umgang mit Archivgut und bietet Schulungen und Fortbildungen an.
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Weitere Inhalte: Handschriften, Akten, Sonstiges
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Familienforscher/innen gehören zu den zahlenmäßig stärksten Benutzergruppen des Gemeindearchivs Hard. Die Familiengeschichtsforschung, auch “Genealogie” genannt, erwacht meist an der eigenen Familie. Man beginnt mit Fragen an Eltern, Großeltern und Verwandte nach familiären Zusammenhängen und der Herkunft der Vorfahren.
Das Schwabengehen
„Daheim war nirgends kein Verdienst“ – so charakterisierte Hermann Mangott aus Tirol, eines der letzten Schwabenkinder, im Alter von 80 Jahren die Gründe für das Schwabengehen. Als Schwabenkinder oder Hütekinder werden die Kinder armer Bergbauernfamilien aus den Alpen bezeichnet, die seit dem 17. Jahrhundert bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts alljährlich nach Oberschwaben zogen, um auf „Hütekindermärkten“ als Saisonarbeitskräfte an oberschwäbische Bauern vermittelt zu werden. Auch Harder Kinder wurden ins „Schwabenland“ zur Saisonarbeit geschickt.
Sechs Jahrzehnte nachdem die letzten Schwabenkinder auf Wanderschaft gehen mussten, begibt sich nun ein EU-gefördertes Projekt auf ihre Spuren und verbindet die Herkunftsgebiete der Kinder im Alpenraum mit ihrem ehemaligen Arbeitsplatz in Oberschwaben.
Textquelle: http://www.schwabenkinder.eu/de/aktuelles/
Vorarlberg erlebte im 19. Jahrhundert, besonders ab 1850, eine zunehmende Industrialisierung in der Textilbranche. Diese Entwicklung hatte zur Folge, dass der Bedarf an Arbeitskräften mit der einheimischen Bevölkerung nicht mehr gedeckt werden konnte und Arbeitskräfte von außerhalb angeworben wurden.
Bis ca. 1880 stammten in Hard bis zu 70 Prozent der Arbeiter aus Deutschland und der Schweiz. Ab den 1890er Jahren kam der größte Teil der Arbeitsmigranten aus dem Trentino bzw. aus dem Königreich Italien.
Diese Tendenz setzte sich bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges fort und trug ganz wesentlich dazu bei, dass Vorarlberg trotz anhaltender Abwanderung ein Zuwanderungsland mit einer wachsenden Bevölkerung blieb.
Die Frauen und Männer aus dem Trentino, die sich in Vorarlberg niederließen, verteilten sich keineswegs gleichmäßig auf das ganze Land, sondern konzentrierten sich auf die Zentren der Textilindustrie. Zeitpunkt und Ziel der Zuwanderung aus dem Trentino richteten sich in hohem Maße nach dem Umfang des heimischen Arbeitskräftepotentials im Verhältnis zur Nachfrage der einzelnen Fabriken.
In Hard waren die Trentiner für das Bevölkerungswachstum von großer Bedeutung. Bis 1910 stammten zwei Drittel der 1500 Zuwanderer aus dem Trentino. Schon vor dieser großen Zuwandererwelle kannte man hier zu Lande saisonale Wanderarbeiter aus dieser Region, die unter anderem als Weinhändler, Krämer oder Scherenschleifer im Land umherzogen.
Über die Trentiner Zwuanderung informiert das Buch “Halb Hard”.
Das Thema Migration zieht sich die letzten Jahrhunderte wie ein roter Faden durch die Harder Geschichte. Dabei spielen Einwanderungen ebenso eine Rolle wie Auswanderungen. Ein Sehnsuchtsziel für einige HarderInnen war Brasilien.
Ab Mitte des 19. Jahrhunderts wanderten massenweise Europäer nach Brasilien aus. Dieser Boom hielt bis ca. 1930 an. Die größte Einwanderungsgruppe bildeten dabei mit 1,5 Millionen Menschen die Italiener, gefolgt von den Spaniern mit 680.000, den Japanern mit 190.000 und den Deutschen/Österreichern mit 190.000 Einwanderern.
Die Postadresse des Gemeindearchivs lautet:
Marktstraße 18 6971 Hard Österreich